Werkzeugkiste: Murmelbahnbau in der Großgruppe

von Clemens Böge

Vor nicht all zu langer Zeit habe ich an dieser Stelle noch über meine eigene Ambivalenz in Bezug auf (zu) erlebnisorientiert gestaltete Workshops geschrieben (link). Jetzt hatte ich selbst das Vergnügen, in einer Großgruppen-Veranstaltung eine etwas aufwendigere Aktion zu gestalten.

Konkret heißt das, dass 160 Führungskräfte einer österreichischen Bank in den ehrwürdigen Ballsaal des Hilton Danube eine riesige Murmelbahn gebaut haben.

Murmelbahn im Hilton Danube, Wien

Murmelbahn (Ausschnitt)

Nach dem üblichen Chaos und Durcheinander zu Beginn der Übung, hat sich die Gruppe immer besser koordiniert und mit dem verfügbaren Material ein irres Ding gebaut. Ich war wirklich beeindruckt. Da wurden von irgendwoher Leitern organisiert, persönliche Gegenstände als Stützpfeiler eingesetzt und 160 Leute waren mucksmäuschenstill, um beim Probelauf festzustellen, wo die Murmel hängen bleibt. Die Angestellten des Hotels waren beim Aufräumen dann ebenfalls schwer beeindruckt bis leicht schockiert, haben die Sache aber professionell und mit Humor genommen.

Vor allem aber gab es wirklich viel Interessantes zu beobachten. Wie wird in der Gruppe kommuniziert? Wer übernimmt Verantwortung? Wie wird Führung wahrgenommen? Welche Form von Arbeitsteilung wird praktiziert? Und: Was hat das alles mit unserer täglichen Arbeit und der anstehenden Veränderung im Unternehmen zu tun?

In der anschließenden Reflexion wird aus einer gemeinsamen Bastelstunde dann eben doch eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem eigenen Tun im vermeintlich „echten“ (Arbeits-)Leben. Und darum geht’s.

 

(Der Workshop war Teil ein Kooperationsprojektes mit der Unternehmensberatung Brains and Games)

 

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